KAKRAKI (Wie Krebse)

Russland, 2009

Irgendwann wollte Michail Michalytsch Dichter werden, letztlich aber wurde er Beamter. Jetzt hat er Macht, Geld, Familie, Lebenserfahrung und einen Status. Aber es fehlt die kindliche Lebensfreude, einfach nur glücklich zu sein, dass der Morgen gekommen ist, oder es regnet. Und dann begegnet er Nastja, die nie „kakraki (wie Krebse)“ gegessen hat…

— Haben Sie mal Hummer gegessen? 

— Und wer ist es? 
— Die sind wie Krebse, aber sehr groß. 

Ein Witz. Nicht ganz. Warum, versteht man erst am Ende des Films. Diese Wortzusammensetzung ergänzt den Wortschatz. Weil es genau ins Schwarze trifft. Anders sagt man es nicht. 

Wer sind sie — KAKRAKI? Es ist ein Typ Mensch, der durch die Filmautoren besonders hervorgehoben wird. Charakterlos und abhängig, sie können nicht ohne ihre Schale existieren. Sie sind ihr ganzes Leben lang mit dieser Schicht verwachsen. Michail Michalytsch ist einer von ihnen. Der Unterschied ist nur, dass er verstanden hat. Und sie wird ihm zu eng, die Schale.

«Nastja, Sie haben jetzt die zauberhafteste Zeit Ihres Lebens. Als ich im Institut studiert habe, war ich absolut glücklich. Es war ausreichend, das Haus zu verlassen und die Knospen an den Bäumen und das grüne Gras zu sehen. Es war ausreichend das absolute Glück zu spüren, wunschlos. Und um ganz ehrlich zu sein, so lebe ich mein jetziges Leben, um wenigstens einen Teil von genau diesem Glück zurückzuholen.»

Möchten Sie wieder in vollen Zügen atmen, den Geschmack des Lebens spüren und die Liebe erleben…? 

Es tut weh. Aber es gibt noch kein anderes Rezept. 

Befreien Sie sich von Ihrer Schale, werte KAKRAKI! Was auf Sie außerhalb der Grenzen Ihres vorigen Lebens wartet, weiß nur Gogol… 

«Ich wurde einfach aus einem Gefängnis in ein anderes versetzt. Im alten gab es viel Platz. Die Aquarien waren groß, Sekretärinnen, Autos. Wir saßen aufeinander, und bewegten unsere Scheren…
Und in diesem Gefängnis haben wir, KAKRAKI, Scheißbedingungen. Einzelhaft. Eine Schlafstelle, ein Klokübel und das war es.
Stell dir mal vor, ich habe hier angefangen, Gogol von neuem zu lesen. Wann und wo könnte ich bis zu Gogol kommen...»